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Friday an der Bergstraße: „Man sieht ja, was die Profis draus machen!“

Bei der grünen Kreis-Mitgliederversammlung letzte Woche in Schriesheim waren vier Unterstützer*innen der Fridays-for-Future-Bewegung von der Bergstraße eingeladen, ihre Aktivitäten und Themen vorzustellen.

Drei Schülerinnen aus Schriesheim und Weinheim sowie der ehemalige Vorsitzende des Jugendgemeinderats Weinheim (macht gerade FSJ) diskutierten mit unserem Landtagsabgeordneten Uli Sckerl und den grünen Mitgliedern die Perspektiven ihres klimapolitischen Engagements. Ihre Motivation beschrieben sie folgendermaßen: „Wir haben ja nur einen Planeten – und wenn die Politik ihre Aufgaben nicht macht, müssen wir eben aktiv werden“, und: „Ich habe eingesehen, dass es keine Zukunft gibt, wenn wir so weitermachen.“ sowie: „Versetzt euch einmal in unsere Lage, denn es geht um unser Leben, das noch vor uns liegt“. Wichtig war allen vieren, gegen die Klimakrise selbst etwas auf die Beine zu stellen. „Ein Politiker, der 20 oder 30 Jahre älter als ich ist, hat gesagt, wir sollten das den Profis überlassen. Aber man sieht ja, was die bisher daraus gemacht haben!

Nachdem in Heidelberg schon länger eine aktive Friday-for-Future-Szene mit regelmäßig über 1000 Demoteilnehmer*innen besteht, begann es in Weinheim kleiner: Zunächst fingen Schüler*innen an zwei Schulen an, eine eigene Demonstration vorzubereiten, zu der dann am 5. April 500 Menschen kamen. Mittlerweile sind so gut wie alle dortigen Schulen vertreten. „Mich freut besonders, dass auch Eltern von Grundschülern mit ihren Kindern dabei waren – es ist sehr wichtig, dass auch Eltern und andere Erwachsene mitmachen!“, so einer der Weinheimer Vertreter. In Schriesheim organisierten die beiden 13-jährigen Schülerinnen des Kurpfalz-Gymnasiums, die auch jetzt bei unserer Mitgliederversammlung dabei waren, die erste Klimademonstration am12. Juli. Sie wurde ein großer Erfolg, mittlerweile unterstützen über 50 Schriesheimer Schüler*innen die Klimaproteste, und auch Eltern haben sich engagiert. Die Schriesheimer Demonstration fand übrigens nachmittags um 16h statt, „damit auch Familien kommen können und es nicht immer nur ums ,Schulschwänzen‘ geht“. Dieser vieldiskutierte Aspekt wurde bei der grünen Versammlung thematisiert, einschließlich der Rolle der Schulleitungen. Die Weinheimer Aktiven gaben dabei zu bedenken: „Wenn wir schwänzen, berichten alle Medien über unser Thema, wenn nicht, dann höchstens die Lokalzeitung.“ Und fügten hinzu: „Das wirft kein gutes Licht auf unsere Gesellschaft.

Die Proteste sollen nach den Sommerferien auf jeden Fall weitergehen: „Wir bleiben so lange auf der Straße, bis etwas passiert“. Der nächste wichtige Termin ist der Freitag, 20. September, der als globaler Aktionstag gezielt auch alle Erwachsenen, egal ob Eltern oder nicht, ansprechen soll.

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