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04. September 2009

Der nördliche Rhein-Neckar-Raum ist regelmäßig von gefährlichen Gifttransporten auf den Autobahnen tangiert

Grüne fordern Verlagerung von der Straße auf die Schiene

167 Lastwagen-Transporte mit dem gefährlichen Stoff Uranhexafluorid haben in den vergangenen zwei Jahren Autobahnen in der Rhein-Neckar-Region durchquert und dabei auch unsere Gemeinden an Bergstraße und Neckar unmittelbar tangiert. Das ist das Ergebnis von Recherchen der Grünen im Landtag und eines zusätzlichen parlamentarischen Auskunftsbegehrens an die baden-württembergische Landesregierung. Die Grünen im Landtag fordern jetzt als Konsequenz, diese Transporte sofort auf ein unumgängliches Maß zu reduzieren und komplett auf die Schiene zu verlagern. Zur Erläuterung : Uranhexafluorid wird für die Herstellung von Brennelementen benötigt und in diesem Zusammenhang aus der südfranzösischen Atomfabrik Pierrelatte in die Urananreicherungsanlage im nordrhein-westfälischen Gronau transportiert . Am Ende des Prozesses entsteht als Abfallprodukt angereichertes Uran, das wieder - in der Regel nach Frankreich oder Russland - abtransportiert wird. Dieses Abfallprodukt der Atomwirtschaft  ist hochgefährlich, es ist radioaktiv, sehr giftig und stark ätzend, bei einem Unfall besteht die Gefahr, dass das Material mit Luft oder Wasser in Berührung kommt und die Umgebung  verseucht. Das baden-württembergische Umweltministeriums hat bestätigt, dass diese Transporte bislang ausschließlich per LKW durchgeführt werden. Nach Angaben des Ministeriums führt die Transportroute in der Regel vom elsässischen Grenzübergang Ottmarsheim über die A 5 Richtung Frankfurt oder ab dem Walldorfer Kreuz über die A 6 zum Viernheimer Kreuz. Dann geht es über die A 67 oder über die A 5 Richtung Frankfurt weiter. Die Zahl 167 Uranhexafluorid-Transporte wurde inzwischen ebenso bestätigt. Unsere dicht besiedelte Region entlang der Autobahnen ist also immer davon betroffen.  Die Grünen halten das wegen der Gefährlichkeit des Stoffes für unzumutbar. Die Substanz wird eben richtig gefährlich, wenn sie mit Luft oder Wasser in Verbindung kommt. Bei einem Unfall ist auch nicht auszuschließen, dass hinzugezogene Einsatzkräfte nicht wissen, mit welchem Material sie es zu tun haben. Solange im zeitlichen Rahmen des Atomausstiegsplans eine Brennelementefertigung noch stattfindet , ist es im Sinne der Gefahrenvorsorge unabdingbar, dass derartige Transporte auf das unbedingt notwendige Maß reduziert und vollständig von der Straße auf die Schiene verlegt werden. Diese Forderung ist an die Landesregierung und das Umweltministerium gestellt. 


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