Zusammen mit einer kleinen Delegation Dossenheimer Grüne informierte sich Uli Skerl – inzwischen Grüner Landtagsabgeordneter der Region – über energieminimiertes Wohnen. Architekt Peter Wahl führte durch die ersten Dossenheimer Passivhäuser im Gassenweg.
Das Passivhaus ist auf die Minimierung der Wärmeverluste und die möglichst effektive Nutzung von regenerativer Energiegewinnung (d.h. Einstrahlung der Sonne auf das Haus) angelegt.
Ein Passivhaus kommt somit mit einem Energieverbrauch von umgerechnet 1,5 l Heizöl pro m2 und Jahr aus. Im Vergleich dazu benötigt eine Niedrigenergiehaus, als der vom Gesetzgeber geforderter Mindeststandart, ca. 15 l Heizöl pro m2 und Jahr.
Der besonders geringe Wärmebedarf wird durch mehrere Faktoren erreicht. Sehr gut gedämmte Wände, Dach und Bodenplatte.
Die Fenster sind dreifach verglast. Gelüftet wird – insbesondere im Winter – nicht durch das Öffnen der Fenster, sondern über eine Lüftungsanlage mit integrierter Wärmerückgewinnung (keine Klimaanlage!). Die durch die Lüftungsanlage hereinströmende frische Kaltluft wird in einem Wärmetauscher durch die herausströmende, verbrauchte Warmluft erwärmt. So verbleiben über 90% der Wärmeenergie im Haus. Der notwendige Restwärmebedarf wird durch Nacherwärmung der Zuluft und durch Heizkörper z.B. in den Badezimmern gedeckt.
Die beiden Passivhäuser im Gassenweg sind jeweils Reihenendhäuser mit einer Orientierung nach Süden. Beide Häuser sind Holzhäuser in Holzrahmenbauweise, die überwiegend mit Zellulose gedämmt sind.
Was die Haustechnik bzw. die Bereitstellung des Warmwassers bzw. der Restheizenergie angeht, werden in den beiden Häusern unterschiedliche Konzepte verfolgt. Im Gassenweg 2a bereitet eine Sole-Wasser Wärmepumpe die Erdwärme aus ca 100 m Tiefe auf und liefert das Warmwasser für das Brauchwasser, den Heizkörper und der Heizregister der Zuluft.
Im Gassenweg 2c wird dies durch die Kombination einer Solarthermieanlage mit einem Heizkamin, der durch Scheitholz befeuert wird, erreicht. Sowohl der Heizkamin als auch die Solaranlage speisen die Wärme in einen 750 l Pufferspeicher, der die Wärmeenergie speichert, bis sie benötigt wird.
Uli Sckerl – sehr beeindruckt von diesem Konzept – sieht in dieser Form des Bauens und der optimalen Nutzung regenerativer Energien die Zukunft. Das Know-how der Handwerker und Planer ist bei der Umsetzung der Projekte entscheidend. Dazu müssen auch die Handwerkskammern ihren Beitrag leisten und entsprechende Informations- und Weiterbildungsangebote schaffen, auch um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken.
Mehr von und mit Uli Sckerl: www.uli-sckerl.de
Mehr über Passivhäuser: siehe Kilmaschutz-Links.
Der Ortsverband bedankt sich nochmals recht herzlich bei Herrn Peter Wahl und Stefan Kaetker, für die informativen und interessanten Führungen.
Wer weitere Informationen zum energiesparenden Bauen wünscht: im Dossenheimer Rathaus informiert die KliBa interessierte Bürger über das Thema und gibt Tipps zu Förderungsmöglichkeiten. Weiteres ist u.a. im Internet unter www.kliba-heidelberg.de zu finden.