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2. Klima

Global denken, lokal handeln

Der Schutz des Klimas und die damit verbundene Reduktion des CO2-Ausstoßes gehört zu den wichtigsten Herausforderungen der Menschheit in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. In der Umsetzung auf kommunaler Ebene setzen wir Dossenheimer Grüne daher auf die drei E’s: Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Das ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für die regionale Wirtschaft. Heute wird der Großteil des Energiebedarfes durch Importe in die Region gedeckt und somit Geld aus der Region abgezogen. Mit Hilfe der drei Es dagegen blieben Kaufkraft und Wertschöpfung vor Ort erhalten, insbesondere Handwerk und Mittelstand würden davon profitierten.

Wie andere Regionen und Gemeinden wollen wir erreichen, dass auch Dossenheim bis 2030 CO2-frei ist, d.h. den gemeindeeigenen Bedarf vollständig aus erneuerbaren Energien deckt.. Das ist eine große, aber notwendige und lohnende Herausforde­rung, um dem globalen Klimawandel lokal etwas entgegenzusetzen. Was können wir konkret tun?



Energie sparen

Die Gemeinde muss selbst eine Vorreiterrolle bei der energetischen Sanierung durch Wärmedämmung und Wärmeschutzverglasung ihrer Gebäude einnehmen. Damit lässt sich der Wärmeenergiebedarf nachgewiesenermaßen um mindestens 60 Prozent senken. Positive Nebeneffekte: Die Betriebskosten sinken ebenso massiv und entlasten den Haushalt, gleichzeitig wird das heimische Handwerk gestärkt. Zur Sicherung einer verlässlichen und flächendeckenden Sanierungsqualität sollte die Zusammenarbeit mit der kommunalen Klimaberatungsagentur („KliBa“) weiter aus­gebaut werden, z.B. durch eine obligatorische Beratung bei Bauverfahren. Öffent­liche oder öffentlich geförderte Neubauten müssen ohnehin zukünftig nach aktuellen Energiestandards gebaut werden. Heute schon sind Passivhäuser aktueller Stand der Technik, in manchen Gemeinden gibt es bereits die ersten Plusenergiehäuser.

In diesem Zusammenhang begrüßen wir ausdrücklich die vorbildlichen ökologischen Bauauflagen für das Neubaugebiet Nord, die die Gemeinde u. a. auf Anregung von uns Grünen erlassen hat. Diese haben letztlich auch dazu geführt, dass dort nun eine Siedlung mit fast 60 Passivhäusern entsteht.

Auch das Öko-Bauprogramm, bei dessen Fortschreibung unser Ortsverband federführend beteiligt war, muss unbedingt weiter verfolgt und ausgebaut werden. In den letzten Jahren sind aus diesem Programm jährlich nur ca. 20.000 € abgerufen worden. Die Sanierung der Hauptstraße bietet die einmalige Chance, die anstehende Verschönerung mit ökologischen Maßnahmen zu koppeln und so die Ortskernsanie­rung gleichzeitig zu einer ökologischen Sanierung zu machen. Um den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu den Fördermitteln zu erleichtern, regen wir an, im Rahmen der obligatorischen Beratung durch die KliBa eine Anleitung für die Beantragung von Fördergeldern für die ökologische Sanierung zu verteilen.



Energieeffizienz statt Energievergeudung

Um langfristig den Energiebedarf aus erneuerbaren Energiequellen decken zu können, ist unter anderem eine erhebliche Steigerung der Energieeffizienz erforderlich: Die guten Erfahrungen mit der Kraft-Wärme-Kopplung in der Region und speziell mit dem Dossenheimer Blockheizkraftwerk, welches Schwimmbad und Kurpfalzschule versorgt, zeigen erste Erfolge. Hier müssen wir vor Ort noch weitere Impulse setzen und konsequent den Einsatz von Blockheizkraftwerken zur lokalen Wärme- und Stromversorgung vorantreiben.

Generell muss Energieeffizienz bei Neuanschaffungen der Gemeinde in ihrer Vorreiterrolle höchste Priorität haben. Ein einfacher und direkt Kosten sparender Beitrag ist der sofortige und konsequente Austausch von Glühbirnen durch geeignete Energiesparlampen, der durch das kürzlich ausgesprochene Verbot der konventio­nellen Glühlampen ohnehin demnächst ansteht. Für den Fuhrpark der Gemeinde – insbesondere bei den kleineren Fahrzeugen mit geringem Aktionsradius – fordern wir bei anstehenden Neuanschaffungen die Umstellung auf Elektroantrieb.



Erneuerbare Energien

Neben Energieeinsparung und Energieeffizienz muss auch lokal konsequent auf die erneuerbaren Energien gesetzt werden. Durch die relativ lange Sonnenscheindauer und die Option auf Geothermie haben wir hier in der Region dafür optimale Voraus­setzungen. Mit dem Solardach auf der Schauenburghalle hat Dossenheim schon vor Jahren eine vorbildliche Infrastruktur geschaffen. Diese muss konsequent weiter ausgebaut werden. Für alle öffentlichen und gemeindeeigenen Gebäude soll geprüft werden, inwieweit sie für den Einsatz von Photovoltaik geeignet sind. Um die Investitionskosten für die Gemeinde in Grenzen zu halten hat es sich in der Vergangenheit bewährt, dabei auf Bürgerbeteiligung zu setzten, Wir schlagen vor, dass sich Dossenheim an der Solarwette der Landkreise Bad Dürkheim, Bergstraße, Germersheim und Neckar-Odenwald beteiligt.

Weiterhin fordern wir die Gemeinde auf, die Stromversorgung der öffentlichen Gebäude auf einen Ökostrom-Anbieter umzustellen, der seinen Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen bezieht. Ein solcher Schritt würde vielleicht auch die anderen Gemeinden im Kreis der Verbundabnehmer überzeugen, so dass sich gemeinsame Verhandlungen mit einem neuen Anbieter durchaus kostensparend auswirken könnten.

Neben diesen Maßnahmen rund um die drei E’s ist eine Ausdehnung der Klimaschutzpolitik auf den Verkehrsbereich notwendig. Der Verkehr ist für ca. 30 % des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Aus diesem Grund haben wir bei unseren Vorschlägen zur Ortskernsanierung (s. o.) eine menschenfreundliche und nachhaltige Verkehrs- und Klimaschutzpolitik verfolgt, mit kurzen Wege, einem Ausbau des ÖPNV und bequemeren und sichereren Bedingungen für Menschen zu Fuß, auf dem Rad, mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator.

 


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